Entstehung des Freibades Böhlitz - Bad der Jugend
Traum und Wirklichkeit 1946 - 1966
Waghalsig war der Entschluss, ein Jahr nach dem Krieg - im Jahr 1946 - ein Freibad in Böhlitz zu bauen. In dieser Zeit!
Auf Initiative des Bürgermeister Bruno Müller, des Baumeisters Erich Krebs, sowie der Jugend von Böhlitz packten sie es an. Böhlitz konnte schon damals ein recht aktives kulturelles, sportliches und musikalisches Dorfleben aufweisen. Im Jahr 1946 sind bereits 1800 DM (Ost) gesammelt worden.
Die Einwohner, die Gemeinde, die Handwerker - wer auch immer - es wurden 30.000 DM beigesteuert. Und das zwei Jahre nach dem Krieg!
Letztendlich sind ca. 60.000 DM aufgebracht worden. Man möchte es kaum glauben.
Die Eröffnung des Bades, am 03. August 1947, war für die damalige Zeit beispiellos. Vergessen waren die Schwierigkeiten, die Mühen und der Hunger. Trocken Brot mit Salz, eine Mus-Bemme, wenn´s gut ging auch mal "Stalinfett".
Die Baugrube, also das Teichbecken, wurde von den Böhlitzer Männern und Frauen per Hand ausgehoben, mit Feldbahnloren herausgefahren und an der Ostseite wieder einplaniert. Das Baugeschäft Erich Krebs erstellte die Ufermauern, die Umkleidekabinen, den Sprungturm, die Rutschbahn, die Landungsbrücke sowie das Eingangsportal. Um das Wasserproblem zu lösen, wurde vom Spielberg eine B-Schlauchleitung bis zum Bad gelegt (aufwendig und mit geringem Erfolg).
Da zu diesem Zeitpunkt kein Elektroanschluss vorhanden war, wurde für die Eröffnung eine provisorische Freileitung vom Wasserwerk (Röcknitzer Straße) bis zum Bad gezogen.